Discofox im Dachsbau
Nach Motiven von DER BAU von Franz Kafka







Foto: Yorck Dertinger
Foto: Yorck Dertinger
DISCOFOX IM DACHSBAU blickt durch Kafkas zeitlos wirkenden Text “Der Bau” auf Heute und leitet aus dem Schicksal der Protagonist:in die Frage ab: Wie sollen wir als Individuen mit einem immer hitziger und radikaler werdenden gesellschaftspolitischen Stimmungsgefüge aus Misstrauen, Hass, Angst bis hin zu Paranoia und Gewalt-ausbrüchen, umgehen, ohne selbst in Panik zu geraten und den Bezug zur Realität zu verlieren? Die Erzählung "Der Bau" handelt von einem Individuum, das in unsicheren Zeiten nicht mehr weiß, wem und was zu vertrauen sei. Sein Bau, den es zum Schutz gegraben hat und als Lebenswerk begreift, wird zur Falle und zum Beweis seines Scheiterns. Selbst sicher geglaubten Systemen muss es misstrauen. Die Protagonist:in manövriert sich in eine Angstspirale, an deren Ende nur noch der Tod ein Ausweg zu sein scheint.

Termine
Nächste Vorstellungen
16.12.2025 - Tickets: Einstein Kultur München
08.11.2025 - Tickets: Spiel.Werk Ansbach
N.N. - MUT! Theater Hamburg
Premiere
25.01.2025 - 20 Uhr - Freie Kunstanstalt, Diessen am Ammersee, Karten an der Abendkasse
Weitere Vorstellungen
26.01.2025 - 18 Uhr - Freie Kunstanstalt, Diessen am Ammersee
31.01.2025 - 19.30Uhr - Kloster Schlehdorf, Kochelsee - Karten an der Abendkasse
01.02.2025 - 19.30Uhr - Kloster Schlehdorf, Kochelsee
02.03.2025 - 19 Uhr - Stadttheater Landsberg, Lech - Karten hier
Credits
Konzept: ELLE Kollektiv & Lara Paschke, Jakob Lakner
Regie: Elisabeth-Marie Leistikow
Textfassung: Elisabeth-Marie Leistikow
Bühne: Louis Panizza
Kostüm: Victoria Dietrich
Videoinstallation: Vanessa Hafenbrädl
Musik: Jakob Lakner
Tanz und Choreografie: Lara Paschke
Spiel: Luis Lüps, Elisabeth-Marie Leistikow
Produktionsleitung: Luis Lüps
Produktionsassistenz: Nora Berkmann
Foto: Yorck Dertinger
Video: Darius Große-Ruyken
Presse
28. Januar 2025 - Süddeutsche Zeitung - Katja Sebald, Dießen
Das ELLE-Kollektiv und das Duo Paschke/Lakner fügen nun mit „Discofox im Dachsbau“ einen weiteren Deutungsansatz hinzu, indem sie ihn als Anleitung zum Angst haben lesen und zum Gleichnis für das Auseinanderfallen unserer Welt machen. Ihre fulminante Theater-, Tanz- und Musik-Performance feierte am Samstag Premiere [...]
[...] Aber so, wie sich Gedankengänge überlappen, Schlussfolgerungen in die Irre führen und der Übergang zwischen Drinnen und Draußen im Schneesturm versinkt, so verwischen sich auch die Grenzen zwischen Text, Tanz und Musik, zwischen Poesie und Panikattacke, zwischen Spiel und Kampf, zwischen dem dunkel-schönen Gesang der Bassklarinette und den spitz gellenden Angstschreien, zwischen Kostüm und Zwangsjacke, zwischen Tier und Mensch, zuletzt auch zwischen Beklemmung und Befreiung.
Für sein „immersives Dorftheater“ wurde das ELLE-Kollektiv 2021 mit dem Tassilo-Preis der Süddeutschen Zeitung ausgezeichnet. Spätestens mit ihrem Kafka-Projekt hat die Truppe unter Beweis gestellt, dass großes Theater auch in der Provinz möglich ist – und trotzdem „immersiv“ sein kann.
27. Januar 2025 - Kreisbote - Susanne Greiner
Kafkas „Der Bau“ ist unvollendet. Das ELLE Kollektiv sowie Jakob Lakner und Lara Paschke setzen den Text in Sprache, Musik und Tanz um. Und schenken Kafka ein Ende – samt Schneegestöber und Discokugel.
[...] Zum sprachlichen und visuellen Teil der Dachs-Gemütsverfassung bringt Musiker und Komponist Jakob Lakner den akustischen. [...] In Kombination mit Wort und Tanz wird „Discofox im Dachsbau“ zum synästhetischen Erlebnis. Und erzeugt sowohl Lachen als auch immense Beklemmung.
[...] Nicht umsonst schreibt sich das ELLE Kollektiv immersives Theater auf die Fahnen. Theater ohne vierte Wand, mit Einbezug des Publikums, auch beim „Discofox“. Gestaltet Bühnenbildner Louis Panizza den vorderen Teil der Bühne mit Schneelandschafthintergrund, Haufen aus Bündeln und viel freier Fläche als „Burgplatz“, streben von dort Gänge ins Erdinnere – und zu den Zuschauern, die rechts und links von einem dieser Gänge sitzen. [...] Mit steigender Panik steigt auch die Interaktion mit dem Publikum. Paschke und Lüps durchstreifen die Stuhlgänge, Paschke starrt regungslos in die Gesichter, wuselt zwischen den Füßen, setzt sich der einen oder dem anderen auf den Schoß, während Lüps Zentimeter vom Ohr entfernt monologisiert.
[...] Und schnell steht das halbe Publikum auf der Bühne, tanzt im Lichtflimmern. Frei nach dem Motto: „Angst vor Möglichkeiten ist sinnlos. Die Gefahr kommt, wenn sie kommt. Bis dahin: Lasst uns tanzen!
03.03.2025 Ladsberger Tageblatt
Hertha Grabmaier
Die mitreißende Theater-, Tanz- und Musik- performance des preisgekrönten Elle-Kollektivs mit dem Duo Paschke/Lakner gibt im Landsberger Stadttheater beim "Discofox im Dachsbau" nach Franz Kafkas unvollendeter Erzählung "Der Bau" eine unkonventionelle Anleitung zum Angst haben.
Auch die sich in ständig wechselnder Gemütslage zwischen Harmonie und Panik mit tänzerischer und akrobatischer Bravourleistung gebärdende, mit wenigen Worten auskommende, Performerin und Choreografin Lara Paschke ist ein Dachs.
Das Happy End im Dachsbau, den ein tanzbegeistertes Publikum noch eine Weile mit Riesenapplaus feierte, ist ein geglücktes Experiment des Kampfes mit dem eigenen Ich.
10.11.2025 Fränkische Lnadeszeitung
Thomas Wirth
[Elisabeth-Marie Leistikow] hat das Stück inszeniert und einige wenige zentrale Sätze aus Kafkas langer Erzählung montiert. Die Offenheit für viele Lesarten bleibt. Die Umsetzung ist packend. Selten sind Beklemmungszustände so kurzweilig.
Jakob Lakners Live-Musik entwickelt einen mächtigen Sog.
Luis Lüps erzählt viel schon mit einem Blick, aus dem Entsetzen und Ohnmacht starren.
[...] wie Lara Paschke schnell auf allen Vieren mausgleich durch den Raum huscht, wird zu einem eindringlichen Bewegungsbild aus Aufregung und Furcht.
Eine Skiläuferin im Fuchspelz bringt Erlösung [...] Was aber wäre, wenn dies eine List des Fuches gewesen ist?
Wir danken unseren Förderern






